Keine Beschreibung für dieses Bild gefunden.

Medizinstudium Österreich - Kosten?

Hast du dich schon einmal gefragt, wie teuer ein Medizinstudium eigentlich ist und was für Nebenjobs und andere Finanzierungsmöglichkeiten es gibt? Ob es möglich ist, neben dem Studium zu arbeiten und in welchem Ausmaß? Diese Fragen möchten wir dir in unserem neuen Artikel beantworten.

 

In Österreich gibt es sowohl öffentliche als auch private Universitäten, an denen du Medizin studieren kannst. Studierst du an einer privaten Universität, kommen natürlich ganz andere Kosten auf dich zu, doch auch wenn du an einer öffentlichen Universität studierst, musst du dir dein Leben irgendwie finanzieren. Das tolle ist, dass du lediglich den ÖH Beitrag von ca. 20 Euro pro Semester zahlen musst, ansonsten kommen keine weiteren verpflichtenden Kosten für das Studium auf dich zu. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass du nicht, wie zum Beispiel in den USA, gezwungen bist, mehrere Hundert Euro pro Semester in Lehrbücher zu investieren. Diese Kosten können sich nämlich über das ganze Studium gerechnet ordentlich summieren und sollten damit nicht außer Acht gelassen werden. An den österreichischen Medizinunis ist es meistens so, dass die Lehrbücher in den jeweiligen Universitätsbibliotheken vorhanden sind und kostenlos ausgeliehen werden können. So ist niemand dazu gezwungen, die Bücher selbst zu kaufen. Dinge wie Kittel, Stethoskop oder Sezierbesteck können oft ebenfalls direkt ausgeliehen werden oder werden unter Studierenden günstig weitergegeben. Frag da am besten bei den höheren Jahrgängen nach! 

In Österreich gibt es Studienbeihilfe, die österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sowie gleichgestellte Ausländer:innen und Staatenlose beantragen können, falls die Eltern oder die/der Studierende selbst die Kosten, die mit einem Studium verbunden sind, nicht tragen können. Ob du Studienbeihilfe bekommst, kannst du bei der zuständigen Stipendienstelle erfragen. Außerdem gibt es weitere Stipendien, die du unter Umständen beantragen kannst, zum Beispiel das Selbsterhalterstipendium für alle, die vor dem Medizinstudium schon mehrere Jahre gearbeitet haben, oder ein Leistungsstipendium, wenn du entsprechende Noten hast und zusätzliche extracurriculare Leistungen erbringst. Informiere dich also am Besten, ob du Anspruch auf Studienbeihilfe oder Stipendien hast. 

Eine andere Möglichkeit, um etwas Geld auf das Konto zu bekommen, ist ein Nebenjob. Auch wenn Medizin ein anspruchsvolles Studium ist, kann man durchaus nebenher arbeiten und es gibt hier viele verschiedene Möglichkeiten. Diese möchten wir dir gerne ein bisschen genauer vorstellen. Die meisten Medizinstudierenden entscheiden sich dafür, als Ordinationsassistenz, d.h. in einer Arztpraxis zu arbeiten. Das liegt wohl daran, dass in diesem Bereich die meisten Jobangebote zu finden sind. Manche Ärzte stellen Medizinstudierende bereits in ihrem ersten Studienjahr an, spätestens ab dem zweiten Studienjahr findest du einen solchen Job sehr einfach. Das ist auch eine gute Gelegenheit, schon einmal in einen Fachbereich reinzuschnuppern, der dich interessiert. Außerdem kannst du in einer Ordination direkt Praxiserfahrung sammeln, lernst den Umgang mit Patient:innen und den Ablauf in einer Arztpraxis kennen. Neben der Arbeit in einer Ordination gibt es auch die Möglichkeit, in Krankenhäusern zu arbeiten. Manche Studierenden arbeiten in der Erstversorgung und Patient:innenaufnahme, andere als sogenannte "Leg Holder" im OP oder als Nachtwache auf Intensivstationen. Solche Jobs gibt es zwar nicht ganz so häufig, aber auch hier finden sich immer wieder mal Angebote. Außerdem gibt es oft die Möglichkeit, direkt an deiner Universität als Tutor:in zu arbeiten und jüngere Jahrgänge in verschiedenen Fächern zu unterrichten. Hier fragst du am besten direkt Tutor:innen, die dich unterrichten, wie sie zu ihrem Job gekommen sind.

Es kann natürlich auch sein, dass du neben dem doch sehr intensiven Studium keine Lust hast, dich auch im Job mit der Medizin zu beschäftigen. Deshalb entscheiden sich einige Studierende auch für Nebenjobs, die rein gar nichts damit zu tun haben, zum Beispiel also für Stellen in der Gastronomie. Die Möglichkeiten sind hier quasi unbegrenzt. 

Wenn du auf der Suche nach einem Job bist, gibt es zahlreiche Facebookgruppen, in denen diese immer wieder ausgeschrieben werden. Auch in offiziellen Jobportalen lohnt es sich, ab und an vorbeizuschauen.

Da das Medizinstudium als Vollzeitstudium konzipiert ist, solltest du bei der Jobwahl auf bestimmte Dinge achten. Eine Frage, die wir immer wieder gestellt bekommen, ist, wie viele Stunden Arbeit pro Woche neben dem Studium möglich sind. Eine einfache Antwort gibt es darauf leider nicht, weil die Intensität des Studiums je nach Studienort und Studienjahr teilweise sehr stark variiert. So ist in den intensiveren Prüfungsphasen logischerweise weniger Zeit für andere Beschäftigungen als in den Phasen dazwischen. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass 10h pro Woche in der Regel zu jedem Zeitpunkt im Studium sehr gut machbar sind. Die Ausnahme davon ist das letzte Studienjahr, das KPJ, weil du dann Vollzeit im Krankenhaus arbeiten wirst. 

Vor allem wenn du mehr als 10h in der Woche arbeiten willst oder musst, ist eine flexible Zeiteinteilung sehr wichtig. In den meisten Ordinationen arbeiten mehrere Medizinstudierende und es ist gut möglich, die Arbeitszeiten auf die unterschiedlichen Stundenpläne abzustimmen. Bei mehr als 10h pro Woche bieten sich zum Beispiel auch Jobs mit Dienstzeiten am Wochenende an. 

Du siehst also, es gibt viele Möglichkeiten, dir dein Studium zu finanzieren. Hoffentlich konnten wir dir einen kleinen Einblick geben und etwaige Ängste und Sorgen was die Finanzierung und Nebenjobs angeht nehmen.

Zur Blog Übersicht