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Der MedAT 2019 in Zahlen

Der MedAT 2019 in Zahlen und was sie für den MedAT 2020 bedeuten

Ob in einem reißerischen Zeitungsartikel über die rekordverdächtig hohe Anzahl an Studienplatz-Anwärtern oder in der leicht theatralischen Rede des Mitschülers darüber, wie viel Prozent man denn nun wirklich brauche, um beim MedAT auf der sicheren Seite zu sein: Zahlen haben schon immer einen gewissen Reiz auf uns Menschen ausgeübt. Kein Wunder, lassen sich mit ihrer Hilfe doch Tatsachen rational und klar darstellen – sollte man meinen. Tatsächlich ist es ratsam, beim MedAT doch ein bisschen Vorsicht walten zu lassen, denn schließlich eigenen sich Zahlen gerade in diesem Fall auch sehr gut dazu, Panik auszulösen und selbst den Optimisten unter uns den Enthusiasmus ganz schön zu dämpfen. Dennoch ist es natürlich spannend, einen Blick auf Statistiken zum MedAT zu werfen und vielleicht die eine oder andere Prognose für die Zukunft zu wagen, und genau das machen wir in diesem Artikel – ganz ohne Panikmache, versprochen!

 

Die Teilnehmerzahlen

Insgesamt haben sich in ganz Österreich letzten Juli ca. 13000 Personen (12.960, um ganz genau zu sein) dem MedAT gestellt. Interessant ist, dass dies nur ungefähr 78% der tatsächlich angemeldeten waren. Wer es also schafft, am Testtag auch wirklich aufzukreuzen, ist schon mal besser dran als immerhin 22%! ;)

Im Vergleich zu den Vorjahren haben sich diese Zahlen auch beim MedAT 2019 (übrigens bereits dem 13.) nicht besonders stark verändert, weshalb wir getrost davon ausgehen können, dass sie auch 2020 ähnlich sein werden. Und die Zahl der angebotenen Studienplätze ist mit 1740 ohnehin fix. Die gute Nachricht: Das sind 60 Plätze mehr als 2019!

Anmeldungen und Studienplätze in den verschiedenen Städten

Wie viele Plätze wo zur Verfügung stehen, haben die Universitäten auf medizinstudieren.at, der offiziellen Seite zum Aufnahmeverfahren, veröffentlicht.

 

Humanmedizin

Zahnmedizin

Gesamt

Teilnehmer 2019

MedUni Wien

660

80

740

6490

MedUni Innsbruck

360

40

400

2927

MedUni Graz

336

24

360

2487

JKU Linz

240

0

240

1056

Gesamt

1596

144

1740

12960

 

Die 60 neuen Studienplätze wurden übrigens in Linz geschaffen, ob dies nun aber eher ein Grund ist, sich für diese Stadt zu entscheiden, oder ob der Andrang dadurch zu groß wird, steht in den Sternen. Was man auf alle Fälle berücksichtigen sollte: Von den 240 Erstis werden nur 120 ihr Medizinstudium auch wirklich in Linz beginnen – der Rest verbringt seine ersten vier Semester in Graz. Die Aufteilung erfolgt aufgrund des Wohnorts und der eigenen Präferenz. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen: https://www.jku.at/studium/studienarten/bachelordiplom/ba-humanmedizin/anmeldung-und-aufnahmeverfahren/

Während die Quotenregelung beim MedAT-Z seit 2019 aufgehoben ist – sprich, ausnahmslos alle Teilnehmer eines Standortes treten gegeneinander an – sind beim MedAT-H mindestens 75% der Plätze für jene Anwärter, die unter das Kontingent „Österreicher“ fallen, reserviert. Zu dieser Gruppe gehören alle, die ihr Reifezeugnis in Österreich abgelegt haben. Dass sich die Österreicher auch 2020 auf diese Quote verlassen können und weitere Infos könnt ihr hier nachlesen: http://www.medizinstudieren.at/allgemeine-informationen/studienplaetze-platzvergabe/wien/#c17066

Konkurrenz und Ergebnisse

Kommen wir zu den spannendsten Fragen: Wie viele Bewerber „batteln“ sich nun an den verschiedenen Standorten um einen Platz, und wie viel Prozent sollte man wo erreichen, um mit ziemlicher Sicherheit erfolgreich zu sein?

Verwertet man die Zahlen des MedAT 2019, so stritten sich in Wien aufgerundet neun, in Graz und Innsbruck ungefähr sieben und in Linz immerhin lediglich sechs Teilnehmer um einen Studienplatz. Zu beachten ist allerdings, dass im letzten Fall 2020 60 neue Plätze hinzukommen: Unter der Annahme, dass dennoch wieder „nur“ 1056 Bewerber zum Test erscheinen, wären es also bloß 4,4 Leute pro Platz! Da ein Anstieg der Plätze aber auch ziemlich sicher einen Anstieg der Anmeldungen zur Folge hat, ist diese Prognose natürlich mit Vorsicht zu genießen – eventuell wird es dadurch in Linz auch schwerer.

Leider sind die Ergebnisse und Prozentränge nicht öffentlich einsehbar, sondern werden lediglich den Teilnehmer per Mail zur Verfügung gestellt. Daher existieren auch keine offiziellen Informationen darüber, wie viel Prozent man anstreben sollte. Als Faustregel hat sich die 80%-marke durchgesetzte – wer diese beim MedAT knackt, darf seine Mission höchstwahrscheinlich als gelungen ansehen! 2019 bestätigte allerdings die Ausnahme die Regel, da dieser MedAT so schwer war, dass so gute Ergebnisse eher eine Seltenheit waren und alle Teilnehmer prozentuell schwächer abschnitten als in anderen Jahren.

 

Mit Ergebnissen aus Umfragen über den MedAT 2019 haben wir folgende Grenzwerte ermittelt beziehungsweise geschätzt:

1. Österreicher-Kontingent:

In Wien musste man 2019 ungefähr 74% erreichen, um einen der begehrten Plätze zu ergattern: Wir wissen, dass Platz 571 74,5% und Platz 664 73,52% erreicht hat.

2. EU-Kontingent:

Auf Platz 662 landetet ein Teilnehmer der EU-Quote mit 73,56% - obwohl nur 660 Studenten angenommen werden, kann man auf diesem Platz fast fix damit rechnen, nachzurutschen und seinen Traum so dennoch verwirklichen zu können.

Wichtig ist es hier, zu beachten, dass die Zahlen aus keinen offiziellen Quellen stammen und sich außerdem explizit auf den MedAT 2019 beziehen. Dieser wurde allgemein als sehr schwer angesehen, was sich natürlich auch an den Ergebnissen bemerkbar gemacht hat. Generell kann der Schwierigkeitsgrad von Jahr zu Jahr ein bisschen variieren, weshalb es auf alle Fälle schlau ist, sich an der 80%-Marke zu orientieren!

Fazit

Auch wenn auf den ersten Blick Linz eher empfehlenswerter und Wien eher unattraktiver wirkt, würde ich nicht dazu raten, meine Entscheidung hauptsächlich auf diesen Zahlen basierend zu treffen. Erstens stellt dies immer ein gewisses Glücksspiel dar, da man weder wissen kann, ob nicht in einem Jahr ein Standort besonders „in“ ist, noch, wie sich die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze in Linz auf den Andrang auswirkt.

Und zweitens bestimmt diese Wahl schließlich, wo man mindestens die nächsten sechs Jahre sein Zuhause und seinen Lebensmittelpunkt haben und den Großteil seiner Zeit verbringen wird! Für einen derart wichtigen Schritt sollten meiner Meinung nach doch andere Kriterien im Vordergrund stehen und man ein bisschen mehr auf sein Herz als auf Zahlen und Daten hören. :) Wer sich allerdings nicht ganz sicher oder ganz einfach offen für alles ist, für den können sie vielleicht richtungsweisend sein.

Zum Glück bleibt für die MedAT-Anmeldung, die noch bis zum 31.März 2020 möglich ist, noch ein wenig Zeit zum Überlegen. Wisst ihr schon, in welcher Stadt ihr euer Glück versuchen wollt?

Quellen:

Links im Text, sowie:

http://www.medizinstudieren.at/allgemeine-informationen/studienplaetze-platzvergabe/wien/#c17066

https://www.jku.at/studium/studienarten/bachelordiplom/ba-humanmedizin/anmeldung-und-aufnahmeverfahren/

https://www.derstandard.at/story/2000105956273/rund-13-000-personen-absolvierten-medizin-aufnahmetest

https://www.medunigraz.at/aufnahmeverfahren-humanmedizin/kontingenteinteilung-und-studienplatzvergabe/

https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/detailseite/2019/news-im-juli-2019/aufnahmetests-zum-medizinstudium-insgesamt-12960-teilnehmerinnen/

Links zu relevanten studymed-Produkten:

Unser Übungsbuch: https://www.studymed.at/medat-companion-buch/

Unsere Live-kurse: https://www.studymed.at/medat-kurse

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