Im menschlichen Körper findet der Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe in den Kapillaren statt um das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
In welcher Richtung der Austausch stattfindet hängt davon ab, ob der hydrostatische oder der kolloidosmotische Druck überwiegt. Der hydrostatische Druck presst das Wasser und die Nährstoffe im Blut aus den Kapillaren in das umgebene Gewebe. Der kolloidosmotische Druck hingegen saugt das Wasser wieder zurück ins Blut.
Die Differenz aus dem hydrostatischen Druck und dem kolloidosmotischen Druck bezeichnet man auch als effektiven Filtrationsdruck. Ist dieser positiv, können Nährstoffe und Wasser ins Gewebe übertreten. Ist er hingegen negativ, kehrt sich die Richtung um und die Nährstoffe und das Wasser kehren wieder ins Blut zurück.
Der hydrostatische Druck wird primär vom Blutdruck und vom Blutvolumen beeinflusst. Beide Einflussgrößen verhalten sich proportional zum hydrostatischen Druck.
Der kolloidosmotische Druck hingegen wird von der Konzentration der Plasmaproteine im Blut bestimmt. Das wichtigste Plasmaprotein ist das Albumin. Auch hier ist der Zusammenhang proportional.
Das Gleichgewicht dieser Drücke ist entscheidend. Einerseits kann es dazu kommen, dass zu viel Wasser ins Gewebe übertritt und sog. Ödeme entstehen. Wichtige Lokalisationen dafür sind Beine und die Lunge. Andererseits kann es auch zu einer Minderversorgung des Gewebes kommen.